Was ist unter einer Weinprobe zu verstehen? |
Angefragt und beantwortet von Guest am 12.07.2009 11:02 (10641 gelesen)
COS – Colore, Odore, Sapore – Farbe, Geruch, Geschmack, das wussten schon die alten Lateiner!
Wie beurteilt man Wein? In der Reihenfolge der Lateiner! Zunächst wird die Farbe beurteilt, danach das Aussehen, schliesslich der Geruch und der Geschmack, wobei beide nicht vollständig voneinander getrennt werden können, weil Nase und Zunge sich in ihren Sinneseindrücken ergänzen.
Durch Schwenken werden die Geruchstoffe frei. Die zarten Noten erkennt man im Ruhezustand. Die durch Schwenken vergrösserte Oberfläche gibt die ausgeprägten, eindringlichen Noten frei. Beim Erriechen wird das Glas schräg gehalten. Am oberen Glasrand treten die leichten, am unteren Rand die schweren Düfte aus.
Beim Probieren wird der Probeschluck durch Schlürfen im Glas allseitig auf der Zunge verteilt. Dass viel, viel Übung dazugehört, versteht sich von selbst.
Gläser müssen farblos und ohne Schliff sein. Tulpenförmige, also leicht nach oben schliessende Gläser halten beim Schwenken die freigeschwenkten Duftstoffe besser zusammen. Dass die Gläser nur 1/2 bis 1/3 gefüllt sind, hat nichts mit Geiz, sondern mit dem nötigen Schwenken, um die Duftstoffe freizusetzen, zu tun.
Zum Neutralisieren der Zunge zwischen den Proben stehen Brötchen oder Weissbrot bereit. Vorteilhaft sind geschmacksneutrale Käsewürfel oder Apfelstücke. Mineralwasser sollte nicht fehlen.
In fröhlicher Runde geht es weniger vorschriftmässig zu. Dort geht es um Geselligkeit.
Grundsatz ist: je rustikaler, desto gemütlicher. Es wird Salzgebäck, deftiger Käse, Speck und frisches Brot gereicht. Rauchen ist verpönt, weil es Nase und Zunge abstumpft und für die feinheiten des Weines unempfänglich macht.
Die Weinsprache ist eine Sondersprache, die bereits bestehende Worte abwandelt, gar neue Bedeutungen unterlegt und somit nur dem Fachmann verständlich ist. Das schönste an dieser Sprache ist, sie kann nur beim Wein gelernt werden. Dabei ist es eine der blumigsten Sprachen.
Klarheit, Kohlensäuregehalt |
Grundfarbe, Farbnuancen |
Konsistenz |
Sortentypische Eigenschaften, anhaltendes Bukett |
Schwere, intensive Gerüche |
»stumme« Nase erwecken |
Beachten Sie, wie schnell die gröberen |
Aromatischer Charakter, Intensität, Vielfalt und Nachhaltigkeit; Struktur |
Mit uns kann sich der Weinliebhaber praktisch – theoretisch weiterbilden.
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